„Immer wieder erfahren wir eine große Welle der Hilfsbereitschaft. In Krisen, in Not, bei Katastrophen. Dann zeigen Menschen Solidarität und Gemeinsinn, stehen einander zur Seite und erweisen sich im wahrsten Wortsinn als Mit-Menschen.“, schreibt Diözesancaritasdirektor Pfarrer Merkelbach und fährt fort: „Diese große Solidarität beweist: Vielen ist es nicht egal, wenn es dem Nachbarn schlecht geht. Wenn die Not groß ist und kein Ausweg in Sicht. Alleinerziehende, arme Familien, Arbeitslose, alte Menschen, die allein leben – sie alle brauchen unsere tätige Hilfe und Unterstützung.“
Im Dekanat Rems-Murr setzt sich die Caritas für Bedürftige ein, u.a. durch diese Angebote:
-Ehrenamtliche Seniorenbegleiter*innen bieten einsamen Senioren Hilfe und Unterstützung in ihrem Alltag an.
-In drei Jugendhäusern können Kinder und Jugendliche offene Freizeit- und Unterstützungsangebote wahrnehmen.
-Der Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. berät in den Caritas-Zentren (werdende) Mütter, um bereits den Kleinsten einen guten Start in das Leben zu
ermöglichen.
Spenden bitte auf das Konto: Kath. Kirchenpflege Backnang, IBAN: DE26 6025 0010 0000 0007 56, BIC: SOLADES1WBN, Verwendungszweck. Caritas
Für Ihre Spende bedanken sich herzlich Dekan Wolfgang Kessler und Pfarrer Wolfgang Beck
Eine detaillierte Argumentation findet sich in der „Sozialethischen Stellungnahme zur Weigerung der Caritas,einem einheitlichen Tarifvertrag Altenpflege zuzustimmen“:
https://www.uni-frankfurt.de/98488639.pdf
Norbert Zeman kann ich zustimmen: Die Entscheidung des Caritasverbands ist skandlös und verspielt Vertrauen in die katholische Kirche. In der Altenpflege arbeiten 1,2 Millionen Menschen, die meisten davon Frauen. Ihnen, von denen viele in privaten Heimen ohne jeden Tarifvertrag alte Menschen pflegen, wird durch die Entscheidung der Caritas eine bessere Entlohnung verwehrt. Während die Caritas ihren 170.000 Beschäftigten in der Altenpflege vergleichsweise gute Löhne zahlt. Dass es der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband BVAB gelungen ist, einen allgemeinverbindlichen Branchentarifvertrag auszuhandeln, gilt als Erfolg. Die Allgemeinverbindllichkeit für die ganze Branche kann nur in Kraft treten, wenn Diakonie und Caritas zustimmen. Dem verweigert sich die Caritas mit dem Argument, der sogenannte Dritte Weg der Kirchen sei in Gefahr. Der Dritte Weg meint, dass die Kirchen Löhne in eigenen Kommissionen ohne Beteiligung von Gewerkschaften aushandeln. Der Dritte Weg ist ein Skandal, weil die katholische Soziallehre Arbeitnehmern das Recht garantiert, sich in Gewerkschaften zusammenzuschließen, um dadurch u.a. bei Tarifauseinandersetzungen den Arbeitgebern eine Gegenmacht zu bieten. Diesen Grundsatz der eigenen Soziallehre gesteht die katholische Kirche ihren Arbeitnehmern nicht zu. Skandalös auch, dass mit der Begründung jetzt auch mehr als einer Million Beschäftigten in der Altenpflege ein höherer Lohn verwehrt wird.
Warum sollte ich notleidende Menschen ausgerechnet über die Caritas-Organisation unterstützen, deren Arbeitgeberseite sich eben erst gegen einen flächendeckenden Tarifvertrag für die Altenpflege entschieden hat und damit zeigt, dass es ihr mit der Solidarität offenbar nicht wirklich ernst ist? Nein, für eine solche Organisation mache ich keinen Finger krumm und keinen Cent locker. Ich unterstütze lieber Organisationen, die es mit der Solidarität ernster nehmen.